Informationen zum See Ana Sagar
Informationen zum Grabmahl Dargah Sharif
Informationen zum Mazar Sharif
Informationen zu Adhai-Din-ka-Jhonpra
AJMER:
Ajmer liegt ca. 450 Km südwestlich von Delhi am Fusse der Aravalli-Bergkette. Der Ort lag im Mittelalter in strategisch günstiger Lage und auf der
Durchgangsroute der Handelskarawanen. Deshalb gab es immer wieder Eroberungsversuche, z.B. im 12. Jh. durch die Afghanen.
Seit dem 16. Jh. stand das Territorium von Ajmer unter Vorherrschaft der Mogulen und wurde Hauptstadt der Mogulregion Rajputana.
Berühmtheit erlangte der Ort durch den muslimischen Sufi-Heiligen Khwaja Moin-ud-din Chisti (1143-1236), der sich gegen 1190 hier niedergelassen hatte und hier auch verstarb.
Dieser Heilige sollte nicht mit dem ebenfalls Sufi-Heiligen Salim Chisti verwechselt werden, der in Fatehpur Sikri beigesetzt ist und dort ähnlich hoch verehrt wird.
Die hohe Wertschätzung der Stadt Ajmer bei den indischen Herrschern demonstriert die Tatsache, daß der erste englische Botschafter in Indien in Ajmer sein Beglaubigungsschreiben an den Mogulherrscher Jahangir übergab.
Heute erreicht man Ajmer bequem mit dem Shatabti-Expresszug von Delhi innerhalb von 6-7 Stunden.
Ajmer wäre aber wahrscheinlich kein so berühmter Pilgerort, wenn nicht ganz in der Nähe der heilige Pushkarsee und im Ort Pushkar an die 400 verschiedene Tempel liegen würden.
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der See Bichhia Tank |
Bahnhof von Ajmer |
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Bahnhofs-Vorplatz |
Panorama von Ajmer |
See Ana Sagar:
Eine wichtige Station auf dem Weg zur Moschee war und ist noch heute der künstliche See Anasagar (oder Ana Sagar).
Der See nördlich der Stadt entstand durch Stauung des Flusses Luni und wurde nach dem örtlichen Herrscher Ajani (1135-1150) benannt.
1637 ließ Kaiser Shah Jahan am Ufer des Sees Marmorpaläste erbauen und Gärten anlegen (Dault Bagh und Subhash Bagh).
Am südlichen Ufer des Sees wurden Stufen in den See als heilige Badestellen (Ghats) gebaut. Hier reinigen sich die Pilger, bevor sie zur
Moschee weiterreisen.
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See Anasagar |
Badestellen Ghats am See |
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Blick über den See |
Kreisverkehr Mahaveer circle |
Dargah Sharif:
Ajmer besitzt mit dem Dargah Sharif eines der bedeutendsten islamischen Pilgerzentren in Indien. Hier befindet sich das Grabmal des Heiligen
Moin-ud-din Chisti, der sich um 1190 hier niedergelassen hatte, um die Einwohner zum Islam zu bekehren. Für die Muslime besaß er Wunderkräfte und wegen seiner Taten wurde er auch "Beschützer der Armen" genannt.
Seine Grabstätte besuchen zwar vor allem Muslime, aber auch Nicht-Muslime, um seine Hilfe und Segen zu erbitten.
Die Pilgerstätte wurde im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Mogulherrschern ausgebaut und beschenkt. Der mächtige Mogulkaiser Akbar pilgerte zweimal von seiner Hauptstadt Agra
nach Ajmer an das Grab des Heiligen und auch der Mogulherrscher Shah Jahan ließ hier eine Moschee errichten.
Früher lag das Pilgerzentrum ausserhalb der Stadt Ajmer. Man gelangte durch das Delhi-Tor zur Moschee. Die Strasse von der Stadt zum Moscheen-Bezirk - "Dargah Bazaar" genannt - wurde bald von
geschäftigen Händlern und Bettlern gesäumt, was bis auf den heutigen Tag noch der Fall ist.
Die genaue Anschrift lautet:
Syed Moin Ul Hussain Chisty
Langar Khana Street, Dargah Sharif, Ajmer 305001 India
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Strasse zum Delhi-Tor |
das Delhi-Gate |
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das Delhi-Tor |
heilige Kuh in Ajmer |
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Strasse Dargah Bazaar |
Strasse Dargah Bazaar |
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Händler vor der Moschee |
Händler vor der Moschee |
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Den Moscheenbezirk betritt man durch ein grosses grün-weisses Tor, das NIZAM-Gate. Hier finden heutzutage strenge Taschenkontrollen statt, seit
vor einigen Jahren ein Sprengstoff-Attentat mit einer präparierten Kamera erfolgte. Kameras und andere Geräte müssen am Eingang abgegeben werden.
Natürlich müssen - wie in jeder Moschee - die Schuhe ausgezogen werden und es wird streng auf eine Kopfbedeckung geachtet (auch wenn dies nur ein Taschentuch sein sollte).
Hinter dem Nizam-Gate folgt ein Tor, das von Shah Jahan gestiftet wurde sowie danach ein weiteres Tor "BULAND DARWAZA", das von Mahmood Khilji oder einem seiner Nachfolger beauftragt wurde.
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Menschengedränge vor der Moschee |
das Grab Mazar Sharif |
Von diesem Tor Buland Darwaza wird mit einer Flagge am 1. Rahab (7. Monat des Mondkalenders) der Beginn des "Urs" = Feierlichkeiten zu Ehren des Todestages von Sheikh Chisti verkündet.
Zur rechten Seite neben dem Eingang ließ Mogulherrscher Akbar eine Moschee erbauen.
Hinter dem Tor Buland Darwaza stehen links und rechts 2 riesige Eisenkessel (degs) von fast 3 Metern Durchmesser.
Die Pilger und Gläubigen spenden im Laufe des Jahres Reis für die Armen und Bettler, welcher
dann zu den Todestags-Feierlichkeiten (Urs) des Heiligen in diesen Kesseln gekocht und verteilt wird.
Traditionell werden folgende Zutaten gekocht: Reis, Zucker, indische Butter Ghee und Trockenfrüchte
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Mazar Sharif:
Das Grab des Sufi-Heiligen wird von seinen Anhängern Mazar Sharif genannt. Es wurde schon zu Lebzeiten des Heiligen vom Herrscher Iltutmisch (Grabmal im Qutb-Minar-Komplex von Delhi) begonnen.
Erst im 16. Jahrhundert wurde das Grabmal vom Mogulherrscher Humayun fertiggestellt. Spätere Herrscher stifteten immer weitere Anbauten.
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Mazar Sharif am Tag |
Mazar Sharif nachts |
Zur rechten Seite neben dem Eingang ließ Mogulherrscher Akbar eine Moschee erbauen.
Auf der rechten Seite des Komplexes neben Akbars Moschee folgt die Mehfil Khana, eine spezielle Halle - gestiftet 1888-1891 durch
Nawab Bashir-ud-Dowla Sir Asmaan Jah aus Hyderabad. Die Halle wird nur an 6 Tagen im Jahr während der Urs-Feierlichkeiten für Lobpreisungen und spezielle "Qawwali"-Lobgesänge von abends ca. 23.00-morgens ca. 04.00 Uhr genutzt.
Weiterhin rechts, jetzt neben Mehfil Khana, folgt die Moschee Shahjahani Masjid.
Die Moschee besteht aus Marmor und ist in arabischer Kalligraphie mit den 99 Namen Allahs sowie 33 Suren des Korans verziert.
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Mehfil Khana |
Moschee des Shah Jahan |
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Nizam-Gate |
Akbars Moschee |
Adhai-Din-ka-Jhonpra:
Am heutigen Stadtrand von Ajmer hinter der Moschee Dargah Sharif befinden sich die Ruinen des alten Moscheenkomplexes "Adhai-Din-ka-Jhonpra".
Es war ursprünglich eine Sanskrit-Schule, seit ca. 1198 ließ der ehemalige Herrscher Qutb-ud-din Aibak diesen Komplex mit 7 Bögen und altarabisch-islamischer Kalligraphie erbauen.
Dieser Name bedeutet etwa: Haus in zweiundeinhalb Tagen, was zu unterschiedlichen Auslegungen führte (Bauzeit oder Dauer besonderer Feierlichkeiten?).
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